Ein Kessel Buntes // Das 6. filmASIA Filmfestival vereint Mainstream und Arthouse

Mit Quentin Tarantinos Zweiteiler Kill Bill, seinen Anleihen beim asiatischen Eastern und den Martial-Arts ist der asiatische Film wieder im Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit angekommen. Die Uma Thurman des 6. filmASIA Festivals heisst Donnie Yen und gehört zum Besten, was die Hongkonger Martial-Arts-Szene zu bieten hat. Schon der Titel deutet auf eine moderne Fortsetzung des Bruce-Lee-Klassikers „Fist of Fury“ hin. Im Stil eines verfilmten Action-Comics richtet sich der Eröffnungsfilm „Legend of the Fist“ folglich an jene Zuschauer, die sich an lautstarken und virtuosen Kampfhandlungen erfreuen. Hiermit setzt das mit insgesamt sieben Filmen kleine Festival vermehrt auf Publikumsfilme, die sowohl in Asien als auch auf internationalen Filmfesten erfolglreich waren. Mit „Face“, der als Film im Film dem Prinzip der Matroschkas ähnelt und auf Initiative des Louvre entstanden ist, kommen jedoch auch Arthousefans auf ihre Kosten. Für den Abschlussfilm des Festivals war Tsai Ming-Liang angehalten seiner eigenen Vision des Pariser Museums Form und Farbe zu verleihen. Herausgekommen ist dabei eine Liebeserklärung an die französische Kinotradition. An Zuschauer unter zehn Jahren richtet sich Hayao Miyazakis Zeichentrickfilm Ponyo, der auf fantasievolle Weise von einer Welt zwischen Meer und Land erzählt – und einer Freundschaft, die sich zu bewähren hat. Mit dem Remake des Samurai-Epos „13 Assassins“ und Sion Sonos „Cold Fish“ sind zwei weitere japanische Filme im Programm. Das südkoreanische Kino ist mit dem kontemplativ erzählten Stadtporträt „The City of Crane“ und Kim Ji-Woons grausam-groteskem Thriller „I Saw The Devil“ vertreten. Sämtliche Filme sind ins Tschechische übersetzt und mit englischen Untertitel versehen.

Kino Aero (Biskupcova 31, Prag 3) Fr., 3.12. bis So., 5.12., www.kinoaero.cz, www.filmasia.cz